Die Sandkrippe von Lignano Sabbiadoro ist dieses Jahr bereits bei ihrer 14. Ausstellung angelangt und im letzten Jahr hat sie fast 70 tausend Besucher gezählt, die sogar zur Verlängerung der Ausstellung geführt haben. Wer bereits das Glück hatte, die Sandkrippe bewundern zu können und sie im Laufe der Jahre wachsen zu sehen, wird auch in diesem Jahr nicht enttäuscht sein. Wir möchten nicht zu viel verraten, aber es handelt sich auch dieses Mal um ein aktuelles Thema, das einzigartige Gefühle hervorruft.
Für alle, die sich die Sandkrippe in Lignano Sabbiadoro nicht entgehen lassen wollen, ist die Ausstellung vom 8. Dezember 2017 bis zum 28. Januar 2018 geöffnet. Eine freiwillige Spende ist willkommen.
Wir haben Mario Montrone, Vereinsvorsitzender von Dome Aghe & Savalon D’Aur und Förderer und Organisator der Sandkrippe von Lignano Sabbiadoro interviewet, die von den Bildhauern der Accademia della Sabbia von Rom realisiert worden ist.
Wie ist der Verein entstanden?
Der Verein Dome Aghe & Savalon d’Aur, was auf Deutsch “nur Wasser und Goldstrand” bedeutet, ist von einer Gruppe von Leuten aus Lignano ins Leben gerufen worden, die zu Weihnachten darunter litten, dass ihre eigene Stadt zu dieser Jahreszeit so ausgestorben war. Die Stadtbücherei hat den Verein damals als erste in Gemeindeaktivitäten involviert, die Lignano auch während der kalten Jahreszeit Leben schenken sollten, aber ehrlich gesagt, eher erfolglos und somit hat man nach alternativen Initiativen und Veranstaltungen gesucht. Vor 14 Jahren ist es schlieβlich zur Wende gekommen, als der Verantwortliche der Sandakademie von Rom in einem Telefonat um drei Uhr nachts die Realisierung der Sandkrippe in Auftrag gekommen hat. Ein sehr kleines Werk von nur 2m² in zwei Tagen. Heute, nach 14 Jahren, sind es bereits 400m² und die ganze Gemeinde, sowie 70.000 Besucher nur im letzten Jahr, nehmen aktiv an dieser einzigartigen Ausstellung teil, die auch die Realisierung von einem kleinen Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen hat.
Wie ist die Idee der Sandkrippe in Lignano Sabbiadoro vor 14 Jahren entstanden?
Unsere Stadt heiβt Sabbiadoro (goldener Sand) und da haben wir uns gedacht unseren Sand eine entscheidende Rolle spielen zu lassen und nur mit dem Sand von unserem Strand eine Krippe entstehen zu lassen, die bis in alle Ewigkeit in unserem Sandstrand weiterlebt. Nur Wasser und goldgelber Sand ohne jegliche Art von Zusätzen, daher stammt auch der Name unseres Vereins.
Um 20cm³ gepressten Sand zu erstellen, wird ein 1m³ Sand benötigt, ein enormer Arbeitsaufwand. Um die natürliche Erscheinung des Werks zu erhalten, wird die Sandkrippe von Lignano Sabbiadoro direkt am Strand aufgebaut, damit die nächtliche Feuchtigkeit in die Skulptur eindringen und die Details bewahren kann und damit sie ohne zu retuschieren resistent bleibt.
Was stellt der Yule Baum dar, der sich im Ausstellungsbereich der Sandkrippe von Lignano Sabbiadoro befindet?
Der Yule Baum, eine Idee von der Sandakademie von Rom, ist der Vorreiter des eigentlichen Weihnachtsbaums von keltischer Abstammung, der die Sonnenwende des Winters feierte und wurde in der Hoffnung, dass der Winter schnell vorbeizog, aufgestellt. Einst wurde er mit Bändern geschmückt, später dann mit Obst, wie beispielsweise Äpfeln, und heute schenken wir ihm schlieβlich sein Festtagskleid. Der Yule Baum ist zu seiner Wende gekommen, als wir jedem Besucher die Möglichkeit gegeben haben einen Wunsch für das neue Jahr auf einen Zettel zu schreiben und diesen an den Baum von unserer Sandkrippe von Lignano Sabbiadoro zu hängen. Die 100 schönsten Zettel des Vorjahrs werden in der zentralen Vitrine ausgehängt, damit sie von den Besuchern bewundert werden können.
Auβerdem wird der Auβenbereich der Ausstellung durch einen Muschelbaum bereichert, der von den Kindern von Lignano geschmückt wird, und durch einen Kerzenweg beleuchtet, den jedes Jahr unsere kleinen Gästen anzünden dürfen. Zudem haben wir dieses Jahr einen Spielbereich für Kinder eingerichtet.
Momentan ist das Straβennetz von Lignano Sabbiadoro aufgrund der Arbeiten an der Strandpromenade etwas eingeschränkt. Kann man die Sandkrippe dennoch problemlos erreichen?
Natürlich verlangen die Umleitungen aufgrund von Straβenarbeiten eine Menge Geduld von Seiten der Besucher, aber auf diesem Plan sind alle verfügbaren Parkplätze und offenen Restaurants eingezeichnet.
Lignano Sabbiadoro und der Verein Dome Aghe e Savalon d’Aur haben sich letztes Jahr von ihrer solidarischen Seite gezeigt und Anteilnahme gegenüber der Erdbebenstadt Amatrice bewiesen. Hierzu ist ein Teil der Erdbebenstadt in die Silvesterfeier von Lignano einbezogen worden. Dieses Jahr wird der Stadt nicht nur eine kleine Sandkrippe geschenkt, stets von den Bildhauern der Sandakademie von Rom realisiert, sondern am 16. Dezember wird sich auch ein Gospelchor von Lignano auf den Weg machen, um für Amatrice zu singen.
Wir danken dem Vorsitzenden für das Interview und schenken Ihnen hiermit eine kleine Vorschau der unglaublichen Arbeiten, die seit Wochen von den Sandbildhauern durchgeführt werden: Pedro Mira, Eda Kaytan und Sokolova Irina.
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